Mit einem Sensor am Körper könnten Daten von einem normalen Handy empfangen und verarbeitet werden. Der Nutzer werde dann auf Stressphasen aufmerksam gemacht, sagte Regina Stoll von Institut für Präventivmedizin an der Universität Rostock. Die Informationen für den individuellen Stresswert liefert ein 77 Gramm schwerer, mit Sensoren bestücckter Brustgurt. Gemessen werden die Herzund Atemfrequenz, die Temperatur der Haut, die Position des Körpers und die Bewegungsaktivität. Diese Informationen werden in das Smartphone übertragen. Aus diesen Daten wird dann der aktuelle Stresswert ermittelt. "Dadurch können wir erstmals permanent objektiv Stressphasen erkennen", sagte Stoll. Für den Körper gefährliche Situationen könnten so bewusster wahrgenommen und die psychischen und physischen Belastungen gezielt reduziert werden. "Wir wollen Situationen erkennen, in denen ein Mensch nicht adäquat beansprucht ist. Unser Ziel ist es, dass Gesunde gar nicht erst krank werden und Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen?", erläuterte die 56-Jährige. Die Professorin vom Institut für Präventivmedizin hat diesen mobilen Gesundheitsmanager gemeinsam mit Kerstin Thurow vom Institut für Automatisierungstechnik und dem Neubrandenburger Unternehmen InfoKom GmbH entwickelt. Getestet wurde der mobile Gesundheitsmanager von mehreren Hundert Personen, unter ihnen Chirurgen, Studenten, Sekretärinnen, Manager, Wissenschaftler, Sportler, Trainer und Servicekräfte im Alter von 20 bis 70 Jahren. Regina Stoll hofft, dass der Gesundheitsmanager künftig breite Anwendung findet. "Noch fehlt uns dazu das Geld", sagte die Arbeitsmedizinerin. Am Dienstag, 6. März, wurden die Rostocker Forscher auf der CeBIT in Hannover mit dem Digitalen Präventionspreis der AOK Leonardo ausgezeichnet. Der Preis wurde in diesem Jahr zum ersten Mal verliehen. Er ist mit 25.000 Euro dotiert und geht je zur Hälfte an die Rostocker Forscher des Instituts für Präventivmedizin der Universität Rostock sowie Wissenschaftler des Köllner Unternehmens Rehasan. dapd
Die Rostocker Forscherinnen Kerstin Thurow, Annika Rieger und Regina Stoll (v.l.) mit einer Broschüre des von ihnen entwickelten mobilen Gesundheitsmanagers. Foto: Hormann/dapd