ROSTOCK - Gleiche Ziele und gleiche Methoden: Das zeichnet die Forschungspartner der Universität Rostock und der University im US-amerikanischen Huntsville aus. Die Kooperation besteht erst ein halbes Jahr, aber schon jetzt kann Prof. Wolfgang Schareck konkrete Ergebnisse auf den Tische legen, die er mit der amerikanischen Partneruniversität erarbeitet hat. Im Oktober stattete der Rostocker Rektor der University of Huntsville (UAH) im US-Bundesstaat Alabama einen Besuch ab. Nach seiner Rückkehr legte er nun ein großes Paket gemeinsamer Projekte vor. "Schon dieser gute Beginn zeigt, dass wir uns in vielen Bereichen ergänzen können", so Schareck.In einigen Forschungsbereichen gibt es an beiden Hochschulen Überschneidungen. So soll es künftig einen Austausch an Wissenschaftlern der verschiedenen Fakultäten geben. "Im Bereich der Astrophysik und Optik ist außerdem ein Studentenaustausch geplant", so Schareck. Die Fakultät für Informatik und Elektrotechnik, das Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik in Kühlungsborn und das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt in Neustrelitz werden künftig in Kooperation mit der UAH das Weltraumwetter mit satellitengestützter Technik erforschen. Im Bereich Systemengineering werden die Universitäten in den Fachbereichen Maschinenbau, Informatik und Physik gemeinsam für Navigationssicherheit in Häfen sorgen. Historische Aufzeichnungen aufarbeitenDa die nordamerikanische Hochschule stark von dem deutschen Raketenentwickler Werner von Braun beeinflusst wurde, wollen beide Universitäten die historischen Aufzeichnungen der Raketentechniker während des Nationalsozialismus aufarbeiten. "Bei meinem Besuch habe ich auch die Bibliothek besichtigt und viele rare Dokumente gefunden", so Schareck. Für Raketenforscher sei dieser Ort das reinste Paradies.Auch in der Präventivmedizin wird es eine umfangreiche Zusammenarbeit geben. "In Huntsville gibt es ein Zentrum für medizinische Pflege, wo wir gemeinsam das Thema Stress in der Kranken- und Intensivpflege bearbeiten werden", so der Uni-Rektor. Bei seinem Besuch hatte Schareck Gelegenheit, den amerikanischen Studenten in einer Vorlesung über die technischen Entwicklungen der Gefäßchirurgie und Transplantation in Rostock zu berichten. Was den neuen Studiengang Hightech Entrepreneurship angeht, der in Rostock noch nicht so gut angenommen wird, will Schareck das Interesse der Studenten durch neue Möglichkeiten wecken. Um der Zusammenarbeit auch eine kulturelle Note zu verleihen, planen die Hochschulen Konzerte.
Erstellt von nnn